O du fröhliche…Wie wir KonsumentInnen die globale Wirtschaft durch unser Kaufverhalten beeinflussen können.

Es ist mir ein Anliegen, gerade jetzt darüber zu schreiben. Worüber? Ich will es nicht mal aussprechen… Über das Weihnachtsgeschäft. Ja, es ist ein Geschäft, ein großes Geschäft, hat einen festen Platz in vielen Businessplänen und auch beim Finanzministerium: Durch das Zustandekommen hoher Steuereinnahmen, bedingt durch ein gutes „Weihnachtsgeschäft“.

Ich will jetzt nicht der Moralapostel sein, jedoch frage ich mich immer wieder: wie sehr lassen sich Menschen instrumentalisieren?

„Kauft beim Einzelhändler“, schreiben Viele in den Sozialen Medien. Reicht das? Schon klar, es fördert auf jeden Fall den Mittelstand, wenn wir Produkte von Monopolisten, Großkonzernen und Diskontern meiden. Diese Spezies zahlt teilweise nicht mal entsprechende Löhne (ein bekannter Online – Buchhandel), sondern schafft es, durch gefinkelte Konstruktionen Steuern zu vermeiden. Zwar werden Steuern, die direkt beim Verkauf anfallen (Umsatzsteuer etc.), abgeliefert.  Aber der eigentliche Rahm, die Gewinne bleiben dabei größtenteils verschont. Vermögen wird durch diese Aktionen verschoben und der Volkswirtschaft entzogen. Jede und Jeder, auch du hast es in der Hand, ob du das zulässt.
Aber reicht es, blind im nächsten Einzelhandel, im kleinen Laden zu kaufen?
Ich persönlich finde: Nein, es reicht nicht. Mich überrascht immer wieder, wie sehr manche UnternehmerInnen noch im „Gestern“ handeln, nicht innovativ sind. Gerade am Land ist es leider nicht verwunderlich, wenn die Bewohner in Scharen in die sogenannten „Fachmarktzentren“ fahren. Natürlich mit dem Auto.
Wie oft gehe ich in eine kleine, noch private Bäckerei und frage nach Produkten, die nicht aus Weizenmehl hergestellt sind, frage, welche Produkte in Bioqualität produziert wurden, oder wo ich das Vollkorngebäck finde. In der Regel ist die Antwort leider immer wieder ein dreifaches: „Nein, haben wir nicht.“ Darauf folgen belehrende Argumente, die rechtfertigen sollen, warum das nicht angeboten wird.
Auch ein Bekleidungsgeschäft, das Ware anbietet, die unter miesen Bedingungen in Indien oder China produziert wurde, ist für mich genauso unattraktiv.

Ich will damit sagen:
Liebe EinzelhändlerInnen: Geht mit Eurem Angebot in die Qualität! Das ist durchaus vereinbar, Ihr könnt Euch so wunderbar an einer Trend – und Bewusstseinswende beteiligen.
Liebe KonsumentInnen: Durch die Arbeitsteilung, die für ein Gemeinschaftssystem ein wichtiges Element ist, ist Kaufen ein wesentlicher Bestandteil (ich meine aber nicht Kaufen auf Pump). Indem Du Deine Fähigkeiten lebst, kaufst du das zu, was Du nicht selbst herstellst, da Du ja Deine Zeit im Sinne Deiner Fähigkeiten nutzt. In diesem Sinne ist Kaufen etwas Positives.

Preis entsteht, wenn Wert und Wert aufeinanderstoßen. (Quelle: Rudolf Steiner, Der nationalökonomische Kurs) Deswegen achte beim Kaufen auf den Wert! Und nicht nur auf den Preis.

Grade bei den Weihnachtseinkäufen tappe ich schon mal in die Falle, dass ich mich ärgere, weil ich für einen besonders lieben Menschen nicht so viel Geld ausgeben kann, wie ich gerne würde. Also – die Sache mit dem WERT. Was ist mir der Mensch wert?

Du hast die Macht in Deiner Hand. Nutze sie, lebe sie.

Foto: „Cable Car with Christmas Lights“ von timelapseblog.com

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