Frauen und Männer und ihre Haltung zum Geld: Zwei Welten.

Frauen denken völlig anders über Geld und Erfolg als Männer. Zu Geld&WertCoaching kommen sie deshalb mit unterschiedlichen Motiven – die Ergebnisse könnten anders nicht sein.

Über 500 Menschen ließen sich bis jetzt von Gerald Matthias Florian begleiten. Bald sind es 100 Menschen, die die Ausbildung zum Geld&WertCoach absolviert haben. Immer wieder werde ich gefragt: „Wer kommt eigentlich zu Euch? Was sind das für Leute?“ Ich finde ganz in Ordnung, dass das gefragt wird. Die Hemmschwelle ist groß, wenn über Geld und Wert geredet wird. Da wollen die Menschen ein Gefühl dafür bekommen, wer so ein Geld&WertCoaching in Anspruch nimmt. Sind das Menschen wie du und ich? JA!!

Hier eine kurze Beschreibung der Motive von Männern und Frauen für den Geld&WertCoaching – Prozess, die unterschiedlicher nicht sein könnten:

Das finde ich ungeheuer spannend. Denn es zeigt uns, wo Männer und Frauen in unserer Gesellschaft stehen, wenn es ums Geld geht. Vorab zur Klarstellung: Grundsätzlich bin ich gegen Schubladisierungen. Aber hier gibt es kaum Überschneidungen bei Männern und Frauen. Deshalb erlaube ich mir diese Unterteilung. Eine Gemeinsamkeit gibt es, aber die kommt zum Schluss.

 

Grundmotiv der Männer:  „Ich sitze im Bus und weiß nicht, wohin der fährt.“

Beginnen wir bei den Männern: Die Frage nach dem Sinn steht für sie im Vordergrund. „Warum tue ich mir das an? Arbeiten, nur um des Geldverdienens willen. Warum kann ich nicht das machen, was ich wirklich, wirklich will? Aber – was ist meins … ?“

Viele Männer haben offenbar ihre traditionelle gesellschaftliche Rolle als Versorger der Familie satt: Der, der am Ende des Tages immer dafür verantwortlich ist, die Kohle nach Hause zu bringen. Das ist die gesellschaftliche Erwartungshaltung an den Mann. Viele Männer wollen am liebsten aussteigen aus diesem System, im buchstäblichen Sinn des Wortes. Das Gefühl, ausgebrannt zu sein (Burnout) ist nur ein Symptom dieses Wunsches.

Am Besten beschrieb das ein Coachee mit der bildhaften Erklärung seines Zustands: „Ich habe das Gefühl, ich sitze ganz hinten im Bus und weiß nicht, wohin der fährt.“ Am Ende des Geld&WertCoaching – Prozesses meinte derselbe Mann: „Jetzt habe ich das Gefühl, ich sitze vorn am Steuer. Ich bestimme, wo es hin geht!“ Er hatte einige sehr einschneidende Entscheidungen getroffen und umgesetzt; Aktionen, die er sich vorher nie hätte vorstellen können. Und sein Umfeld hat wahrscheinlich verständnislos an seine Verantwortung appelliert. Es gehört viel Mut dazu, gesellschaftliche Normen zu durchbrechen, die Reaktionen darauf muß man erst mal aushalten.

 

Grundmotiv der Frauen: „Darf ich das?“

Frauen, die sich durch einen Geld&WertCoaching – Prozess begleiten lassen, haben dafür völlig andere Motive als Männer. Sie meinen, im Berufsleben ständig an „gläserne Decken“ zu stoßen. Dabei sind viele von ihnen selbstständig und manche international erfolgreich, haben Unternehmen mit vielen MitarbeiterInnen. Die sogenannte gläserne Decke kennen wir bis jetzt nur von angestellten Frauen und Angehörigen von Minderheiten (Ausländer, womöglich noch mit einer anderen als weißen Hautfarbe). Sie bezeichnet damit die begrenzten Karriere – Aufstiegschancen dieser Gruppen von Menschen. Was heißt das bei Frauen, die Karriere machen und bei Unternehmerinnen? Es sind die gläsernen Decken, die sie in ihren Köpfen haben: Sie trauen sich einen besseren Job nicht zu, sie verlangen zu wenig Geld für ihre Leistung, obwohl sie mehr bekommen könnten (das realisieren sie während des Coaching – Prozesses). „Darf ich das denn?“, ist die häufig gestellte Frage der weiblichen Coachees. Viele sind es nicht gewohnt und können nicht so an Grenzen gehen, wie die Männer. Von denen wird das erwartet, sonst gelten sie als Weichei. Viele Frauen machen vor den imaginären gläsernen Decken Halt und drehen um. Das wurde uns in der Erziehung vorgelebt und eingeprägt. Ich bin eine Frau und muß das leider bestätigen. Diese Haltung geht heute vielen Männern übrigens total auf die Nerven, das wurde mir von Testlesern dieses Blogs schon bestätigt.

Wer kennt sie nicht, die Aussprüche der meisten unserer Mütter, die uns in den 60ern und 70ern erzogen haben: „Wollen hätten wir schon können, dürfen haben wir uns nicht getraut!“ Z.B. arbeiten gehen, Geld verdienen, unabhängig sein. Ich denke, ich muß das nicht weiter ausführen; wir alle wissen, wie die Atmosphäre damals war. Tatsächlich hatten es die wenigen Frauen in der Wirtschaft ungleich schwerer als Männer. Und das ist ein exemplarischer und in diesem Fall trauriger Beweis dafür, wie tief unbewusste Prägungen sitzen können, die durch „role models“ – unsere Mütter – vorgelebt wurden. Hier setzen die Methoden des Geld&WertCoachings an, das spricht sich mittlerweile herum. Was passiert? Diese Frauen entwickeln endlich ein Selbstwert – Gefühl, das ihrer Positionierung als Unternehmerin oder Angestellten entspricht. Sie bleiben also, wenn wir so wollen, im System und nutzen dieses besser als zuvor: Die Arbeit geht leichter, das Einkommen wird besser. Aber ohne schlechtes Gewissen gegenüber der Familie, ohne das Gefühl, unverschämt zu sein, wenn der Kunde den Preis zahlt, den sie insgeheim als zu hoch empfindet. Ganz einfach: Frauen sind noch nicht „fertig“ mit dem System. Ist die gläserne Decke erst mal durchbrochen, sprich: der innere Schweinehund  besiegt, gibt es noch viel zu entdecken und zu erreichen auf dieser Welt. Mit mehr Geld in der Tasche haben wir alle was davon. Hören wir bitte auf, es zu verteufeln, das ist ein Glaubenssatz und Teil des Problems – davon im nächsten Blog mehr.

 

Die Gemeinsamkeiten: „Du musst aber brav sein!“

Dazu sind wir alle erzogen worden, Frauen und Männer. Deshalb fällt es uns so schwer, aus den engmaschigen gesellschaftlichen Vorstellungen, die uns unsere Eltern vorgelebt haben, auszusteigen. Wir wollen dazu gehören, noch mehr: geliebt werden. Das ist ein Urwunsch aller Menschen, ein Überlebenstrieb, um nicht allein zu sein. Wer kennt den Spruch nicht: „Wenn Du nicht brav bist, hat die Mama dich nicht mehr lieb!“  Wer aussteigt, gehört erstmal nicht dazu. Die oder der muß sich ein neues Umfeld schaffen, wo sie/er wieder Anschluss an eine Gruppe findet.

 

Was passiert im Geld&WertCoaching – Prozess?

In dieser Arbeit geht es vor allem um die Verbindung von Kopf und Körper. Es wird der Ursprung der Gefühle erforscht, die auftauchen, wenn die Coachee beispielsweise auf das Bankkonto schaut, an die Firma denkt, etc. Wer einmal eine Familienaufstellung gemacht hat, sieht: So ähnlich arbeiten wir.

Im Laufe des Geld&WertCoaching – Prozesses passieren dann Dinge, die sich diese Menschen vorher nie hätten vorstellen können: Der sichere Job wird gekündigt. Das Unternehmen abgegeben, das als Existenzgrundlage vorher nie hinterfragt worden war. Materielle Besitztümer (z.B. Wohnung, Haus, etc.), die für solide Wertanlage standen, werden verkauft. Ja, sogar das Sorgerecht für Kinder, für das jahrelang gekämpft wurde, wird  abgegeben. Sowohl von Männern als auch von Frauen. Und manchmal werden Beziehungen beendet. Und die Frauen legen ihr schlechtes Gewissen endlich ab.

 

Warum das alles?

Nichts ist kostbarer als die persönliche Freiheit. Diese Menschen wollen „back to basics“, zurück zum Ursprung. Dort können wieder viele wunderbare Dinge entstehen, die besser zu diesem Menschen passen, weil sie wieder sie selbst sind. Diese Menschen erinnern sich an das gute Gefühl, dass sie nach ihren Entscheidung hatten,  als sie ihre Komfortzonen zu verließen. Denn die  waren eigentlich längst schon ungemütlich geworden.

Die Ergebnisse, die Wirkung, die uns berichtet werden, sind teilweise so, dass sie den Klischees der selbsternannten „Erfolgstrainer“ entsprechen. Deshalb  möchte ich sie hier nicht weiter erörtern, da es mir kitschig erscheint (das ist typisch Frau, siehe oben). Wenn wir in den entspannten Umgang mit Geld begleiten, erhöht sich nicht nur die Lebensqualität massiv. Es passiert oft noch das, was niemand erwartet: Es wird mehr, das Geld  – ganz ohne Druck, ganz leicht.

© Verena Florian, Wien im April 15

2 Kommentare
  1. Robert Kraxner sagte:

    Liebe Verena!

    Ja, Freiheit ist ein wichtiger Wert, nach dem wir uns alle sehnen. Egal ob Mann oder Frau.
    Der erste Schritt, um diese Freiheit erfahren bzw. leben zu können, ist das Erkennen der eigenen Werte. Das verbindet Mann und Frau. Erst wenn ich meine persönlichen Werte kenne, ist es mir möglich, Freiheit zu erfahren.

    Die Definitionen von Freiheit sind natürlich sehr unterschiedlich und hoch philosophisch. Für mich persönlich bedeutet Freiheit, die eigenen Werte zu erkennen und mich diesen anzunähern. Je näher das gelingt, desto höher der Grad an Freiheit.

    Ist vollkommene Freiheit möglich?

    Danke für die Inspiration.
    Alles Liebe
    Robert

    Antworten
  2. Claudia Kloihofer sagte:

    Zum einen passt hier der Spruch: „Weil ich es mir Wert bin!“ – zum anderen heißt unsere tägliche Aufgabe ganz wir selbst zu werden, damit wir nicht Kopien anderer Einstellungen sind. Sehr schöner Blog über die Kräfte die in uns wirken und vor allem wie Geld nur ein Sybol für etwas anders ist, das in Bewegung kommen will. LG Claudia

    Antworten

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