Geld und Blasen

Eine Liste der „Bubbles“ in der Geschichte zitiert ausgerechnet der Zukunftsforscher M. Horx aus dem Buch von Daniel Gross: „Finanzblasen – und warum sie so wichtig für die Wirtschaft sind“. Horx‘ Arbeit besteht unter anderem darin, dass er historische Ereignisse untersucht, interpretiert und somit zukünftige Entwicklungen erkennen kann. Horx meint, „Bubbles“ schaffen im Nachhinein Infrastrukturen: „Finanzblasen sind so alt wie der Geldkreislauf; es gab sie im alten Rom wie in der Renaissance, als im Florenz der Medicis reihenweise Banken pleitegingen. … Die „Tulpenblase“ des 15. Jahrhunderts legte den Grundstein für die außergewöhnlichen Züchter-Kenntnisse der Holländer – bis heute sind die Niederlande die exportstärkste Agrarnation der Welt. Die Eisenbahn-Spekulation des 18. Jahrhunderts kostete viele Sparer ihr Geld, schuf aber innerhalb weniger Jahre ein kontinentales Schienennetz in Europa und den Vereinigten Staaten, das nach dem Börsencrash dann auch von den weniger Wohlhabenden genutzt werden konnte. Nach der Weltwirtschaftskrise 1929 entstand das heutige Banken- und Sicherungssystem mit dem Bretton-Woods-Vertrag, das bis heute die Wechselkurse entspannter gegeneinander reagieren lässt als im beginnenden 20. Jahrhundert. Der Zusammenbruch des „Neuen Marktes“ im Jahr 2001 hinterließ den „Daten-Highway“, auf dem die Kommunikationsmärkte dieses Jahrzehnts prosperieren konnten.“ (Quelle: Krisenblog von Matthias Horx)

Horx schliesst mit einem ambivalenten, aber wunderbaren Bild: „Wenn Blasen platzen, schmerzt das. Aber die Welt ist wieder offen.“

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