Besinnungslose Zeit
Freuen Sie sich schon auf Weihnachten? Diese Frage löst wohl bei den meisten Erwachsenen gemischte Gefühle aus. Aber ganz besonders bei jenen, die sich die Geschenke zu Weihnachten nicht leisten können. Aus Pflichtgefühl werden kurzlebige Konsumgüter für Familie und Freunde gekauft, dafür eine Kontoüberziehung riskiert oder sogar ein Kredit aufgenommen. Spätestens im nächsten Jahr holt sie die Realität ein. Wenn das Fest vorbei ist, sind die Schulden immer noch da.
Zu keiner Zeit im Jahr sind die Erwartungshaltungen so hoch wie zu Weihnachten. Unsere Sehnsucht nach Harmonie, Ruhe und Zufriedenheit wollen wir an den Tagen des Advents und zu Weihnachten endlich ausleben und meinen sogar, uns Weihnachtsstimmung erkaufen zu können.
Geld und Konsum haben eine Dimension erreicht, die unser Leben tiefgreifend prägen. Selbstwertgefühl, Liebesbeweise oder Glücksgefühle verbinden wir unmittelbar mit unserer Kaufkraft. Die Überforderung durch Konsum ist das ganze Jahr über auf einem hohen Niveau, aber um die Weihnachtszeit erreicht sie ihre Spitze. Mit Geschenken wollen wir nicht nur unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen, sondern auch zeigen, was wir uns leisten können. Je ausgefallener, exklusiver und beeindruckender die Geschenke sind, desto besser. Viele gehen zu Weihnachten über die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit.
Im Idealfall werden Reserven locker gemacht, die man das Jahr über angespart hat, oder man verwendet das Weihnachtsgeld. Wir wissen aber aus Erfahrung mit Klienten: Sehr viele suchen leichtfertig in einer Kontoüberziehung oder sogar einem Kredit die Lösung. Die meisten Geschenke sind Konsumgüter und damit vergänglich, diese auf Pump zu kaufen, ist mit Sicherheit die teuerste Option, auch wenn es durch viele Lockangebote leicht gemacht wird. Die Rückzahlung ist oft schwierig oder unmöglich, da der finanzielle Spielraum ohnehin durch viele monatliche Verpflichtungen ausgenutzt ist. Da ist im Januar und im Februar eisernes Sparen angesagt.
Ist es das (buchstäblich) wert? Gibt es nicht eine andere Möglichkeit, seinen Liebsten zu Weihnachten eine Freude zu bereiten? Ich sage: Ja.
Viele Tipps von Florians Geldcoaching, wie man der Schuldenfalle nach Weihnachten entkommt und mehr Freude schenkt, werde ich in den nächsten Tagen bis Weihnachten twittern – hier kommen Sie direkt hin:
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