Wenn es schon in der FAZ steht … !

Nun hat die Krise auch das konservative deutsche Bildungsbürgertum erreicht, das jahrzehntelang an Wohlstand durch Fortschritt glaubte. Bemerkenswert ein Interview mit dem deutschen Zukunftsforscher Meinhard Miegel, der diese Finanzkrise angeblich nicht vorhergesehen hat – oder glaubte er auch an das ewige Wachstum? Jetzt meint er, dass auch die Wirtschaft gedopt gewesen sei: „Wohin mit dem gigantischen Geldüberhang?“, fragt er. Und: Wachstum sei „kaum noch wohlstandsmehrend. Erkrankungen, kaputte Familien, Autounfälle, Unwetter – das alles fördert das Wachstum, hebt aber nicht den Wohlstand.“ Es sei „ein Irrglaube anzunehmen, dass immer mehr Geld immer glücklicher mache. Die materiellen Bedürfnisse von Menschen sind endlich und lassen sich durchaus befriedigen. Was dann kommt, sind Ansehen, Macht und dergleichen … Menschen haben ein natürliches Bedürfnis nach Ansehen, nach Anerkennung. Lässt sich das eher durch Materielles erlangen, dann streben sie eben danach und setzen so einen Teufelskreis in Gang … unsere Gesellschaft ist dermaßen auf Wachstum getrimmt, dass selbst bescheidene Rückschritte als Katastrophe empfunden werden. Ich fürchte, viele sind nicht mehr krisentauglich … Die Qualität einer Gesellschaft bemisst sich nicht zuletzt an ihrer Fähigkeit, zwischen individueller Wertschätzung und wirtschaftlichem Status zu unterscheiden … Viele vermögen mit „innerem Reichtum“ gar nichts mehr anzufangen. Dabei macht er den Menschen erst zum Menschen.“
Wie gesagt, das ist nicht der Inhalt einer esoterischen Heilsverkündung (so formulieren nicht einmal wir Florians;-)), sondern so stand es vor kurzem in der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), einer der serösesten Blätter Deutschlands. Seit einigen Wochen wird dort über „die Zukunft des Kapitalismus“ debattiert und namhafte Exponenten der deutschen Wirtschaft, Sozialforscher, Literaten kommen zu Wort.

Haben oder Sein. Das formulierte der Psychoanalytiker Erich Fromm schon 1976 und wurde nicht ernst genommen. „Vom Haben ins Sein kommen“ heißt der Workshop, den wir am 26. und 27.6. anbieten, mehr auf www.florians.eu. Dann sind Sie in diesem Wandel garantiert krisentauglich. Weil Sie über darüber reflektiert haben, was wirklich wichtig ist für Ihren Lebensinhalt, in Ihrer Lebenswelt.

Es wird im Herbst eine Fortsetzung des Workshops geben: „Vom Sein zum Selbst“. Was das heißt, darauf gehe ich beim nächsten Mal ein.

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