Entmenschlichung
25 Jahre Mauerfall, dieses Jubiläum hatten wir am 9. November 2014. Wieder wurden die einzelnen Faktoren und Ereignisse geschildert, die damals zur Öffnung der Mauer geführt haben.
Menschen wurden interviewt und gezeigt, die gehandelt und Entscheidungen getroffen haben. So ist die Mauer gefallen.
Helmuth Kohl meint in seinem Buch, die Mauer wäre ohnehin gefallen, denn die DDR war am Ende und auch die UdSSR hatte andere Probleme.
Ich persönlich glaube, es hat gerade die Menschen gebraucht um unblutig und dann doch wieder so schnell zur Öffnung zu kommen. Betrachtet man die damaligen Sicherheitseinrichtungen, waren da doch überall Menschen notwendig, die Entscheidungen zu treffen hatten.
Zeitsprung:
Vergleichen wir die Überwachung in der DDR mit der Überwachung aktuell, dann denke ich, es hat sich ganz schön was getan in dieser Hinsicht. Die Methoden wurden fieser und hinterlistiger. Wurde in der DDR eher plump und für viele merkbar überwacht, so geschieht es jetzt ganz ganz leise im Hintergrund. Die Methoden wurden perfektioniert und effektiviert, Schritt für Schritt vom menschlichen Einfluss befreit. Mag sein, dass sie dadurch weniger fehleranfällig sind.
Nicht auszudenken, was diese Menschen damit machen, die Zugang zu den Daten haben. Würde ein Gesetz eingeführt, wie schnell könnte man Menschen filtern, die gegen dieses Gesetz verstoßen. Das ist ganz leicht. Das Suchverhalten eines Menschen im Internet wird gepaart mit seinen Beiträgen im Netz und sonstigen gespeicherten Daten.
Thema Geld:
Ich bin jetzt 49 Jahre alt und kann mich noch gut daran erinnern, dass es eine Beziehung zur BankberaterIn gab. Diese Beziehung spielte bei Entscheidungen durchaus eine große Rolle.
Entscheidungen heute: Beziehungen sind nicht erwünscht. BeraterInnen in Banken werden bewusst laufend gewechselt. Die Riskabteilungen mit Simulationsprogrammen, die wiederum mit Daten gefüttert sind, treffen die Entscheidungen. Nicht der Mensch. Eintragungen haben oft wenig zu tun mit der Realität, durch die Komplexität dauert es einfach zu lange, bis der Status hergestellt ist. Der Konsument ist ein Abbild der Informationen die über ihn bestehen, nicht dessen was er wirklich ist.
Will ein Unternehmer einen Kredit für sein Unternehmen, so wird er behandelt wie ein Bittsteller der etwas verbrochen hat. Hat er nicht genug Geld auf der Seite (als Sicherheit) hat er ein Problem. Ein Unternehmer der mit seiner Fähigkeit am Markt in der Realwirtschaft teilnimmt, ist ein zu hohes Risiko für die Systeme. Also man gebe ihm besser keinen Kredit.
Das größte Risiko ist scheinbar der Mensch.
Was will ich damit sagen:
Systematisch wird unsere Welt entmenschlicht. Wir lassen es zu und schauen zu.
Ein Teil der Menschen geht in die Angst, lässt sich noch mehr beherrschen und gibt noch mehr an Eigenverantwortung und Profil ab. So wie das Geld fließt auch die Macht immer mehr vom Einzelnen zu ganz wenigen.
Wir können das ändern:
Jede und Jeder kann das ändern. Leute, seid euch bei jeder Entscheidung die ihr trefft, bei jeder Handlung die ihr tut, bewusst, auf welcher Seite ihr steht. Mit jedem bewussten Schritt in die Eigenverantwortung stärkst du die positive Seite. Je mehr Menschen das tun, umso schwerer wird es für jene, die uns manipulieren und (fern) steuern wollen.
Lebe Deine Individualität, denn so bist du schwer kategorisierbar.
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